• Neues zum Thema Parodontologie

Neues rund um das Thema Parodontologie

Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Parodontologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:


Die Veränderung des marginalen Knochenniveaus als „Erfolgsmaßstab“

Jeder implantologische Patient erwartet von seinem Behandler ein optimales funktionelles und ästhetisches Ergebnis, kurz: eine in jeder Hinsicht langfristig erfolgreiche Implantation. Doch wie definiert man Erfolg? Und: Gibt es ein Erfolgsgeheimnis?

Der implantologische Erfolg wurde lange mit der Überlebensrate (survival rate) der Implantate gleichgesetzt. In den Anfängen der damals noch relativ jungen zahnmedizinischen Implantologie verständlich, ging es doch zunächst darum, die künstliche Zahnwurzel sicher und dauerhaft im Kieferknochen zu verankern. Gelang dies, war alleine das „Überleben“ des Implantates schon ein Erfolg. Seit Mitte der 80er-Jahre konzentrierte sich die Entwicklung der Implantologie auf die Verbesserung von Funktion, Komfort und Ästhetik. Mit dieser Entwicklung veränderte sich auch der Anspruch an einen messbaren Erfolg: Aus der rein quantitativen Betrachtung im Sinne der „survival rate“ wurde eine qualitative Beurteilung, eine „success rate“. Einer der Vorreiter dieser Idee einer „Erfolgsrate“ war Prof. Tomas Albrektsson von der Sahlgrenska Akademie der Universität Göteborg in Schweden. Sein Credo: Wenn die fast unvermeidliche Knochenresorption in den Jahren nach einer Implantation einen bestimmten Wert nicht überschreitet, kann – oder muss – die Behandlung als Erfolg gewertet werden. In verschiedenen wissenschaftlichen Publikationen aus den Jahren 1986, 1993 und 1997 hatten Albrektsson und andere Autoren festgestellt, dass der Verlust des marginalen Knochens bis zu 1,0 Millimeter während des ersten Jahres der Belastung und in der Folgezeit bis zu 0,2 Millimeter jährlich betragen darf. Der Richtwert von etwa 1,5 Millimeter Knochenresorption nach fünf Jahren wurde als Standard für eine erfolgreiche Implantatbehandlung definiert – und ist von der Fachwelt bis heute mehrheitlich anerkannt. Die Veränderung des marginalen Knochenniveaus als „Erfolgsmaßstab“ hat einen guten Grund: Der Knochen ist nicht nur das stabile Fundament der Implantatschraube, er ist auch eine wichtige Abstützung für das periimplantäre Weichgewebe. Eine deutliche Knochenresorption nach Implantatbelastung hat somit unter Umständen weit reichende Folgen für Funktion und Ästhetik: Im Bereich der Molaren, insbesondere bei Patienten mit geringem Knochenangebot, kann der Verlust von nur einem Millimeter marginalen Knochens den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Wiederherstellung der Funktion und einer misslungenen Implantation ausmachen. Und im Frontzahnbereich entscheiden oft nur 0,5 Millimeter darüber, ob man ein gesundes, natürlich erscheinendes Weichgewebe sieht oder ein schwarzes Dreieck.

Die weitestgehende Vermeidung einer Knochenresorption ist deswegen auch eines der wichtigsten Ziele der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Implantatherstellers Astra Tech mit deutschem Sitz in Elz. Im Laufe der vergangenen fast 25 Jahre haben Innovationen wie die konische Implantat-Abutment-Verbindung (Conical Seal Design), das Mikrogewinde am Implantathals (MicroThread) und die Fluorid-modifizierte, mikroraue Implantatoberfläche (OsseoSpeed) nach Ansicht des Unternehmens dazu beigetragen, dieses Ziel zu erreichen. Mit einem Ergebnis, das laut Astra Tech sogar die bisherige Standardnorm „1,5 Millimeter“ als Maßstab einer erfolgreichen Behandlung in Frage stellt: Bei einer Analyse von 40 wissenschaftlichen Publikationen und der dort gemessenen Knochenresorptionswerte von mehr als 2.000 Patienten, die ein Implantat von Astra Tech erhalten hatten, sei nach einem Beobachtungszeitraum von fünf Jahren eine durchschnittliche Knochenresorption von nur 0,3 Millimeter ermittelt worden.

Quelle DZW-online DZW 10/09

05.03.2009



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