• Neues zum Thema Parodontologie

Neues rund um das Thema Parodontologie

Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Parodontologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:


Eine gesunde Mundhöhle ist die beste Voraussetzung für einen gesunden Körper

Zahnärztetag unterstreicht Zusammenhang Medizin und Zahnmedizin – „Nicht nur Zahnschmerzen haben Auswirkungen auf die körperliche Konstitution, sondern weit darüber hinaus gibt es einen engen Zusammenhang zwischen dem Zahn-, Mund- und Kieferbereich und der allgemeinen Gesundheit“, sagte der Präsident der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern (ZÄK MV) und Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Dietmar Oesterreich, auf dem Zahnärztetag der ZÄK MV. „Eine gesunde Mundhöhle ist die beste Voraussetzung für einen gesunden Körper.“ Gesundheit sei immer stark abhängig vom sozialen Status. „Sowohl Karies als auch Parodontitis sind in sozial schwierigen Lebenslagen – niedriger Bildungsstand und geringes Einkommen – deutlich häufiger anzutreffen“, unterstrich der Präsident. Laut einer Untersuchung des Instituts Deutscher Zahnärzte (IDZ) in Köln haben die unteren Statusgruppen eine erhöhte Krankheitslast. Durch Erfolge der Prävention vermindere sich diese Krankheitslast, allerdings deutlich langsamer als bei den übrigen sozialen Gruppen.

„Bei einer Armutsquote in Mecklenburg-Vorpommern von 23 Prozent sind niedrigschwellige Präventionsangebote besonders wichtig“, betonte Oesterreich. Die Zahnärztekammer setzt seit 2004 auf den Kinderpass, von dem bisher 89.902 Exemplare ausgegeben wurden. „Wir haben einen flächendeckenden Einsatz geschaffen. Dies ist einmalig in Deutschland und vollständig aus eigenen Kräften des Berufstands entstanden“, so Oersterreich. „Wir appellieren an alle Beteiligten, insbesondere an Kostenträger, den öffentlichen Gesundheitsdienst und die Gesundheitspolitik in unserem Bundesland, die vorliegenden Angebote für die Weiterverbreitung von Informationen zu nutzen.“

Die demografischen Veränderungen machten sich in Mecklenburg-Vorpommern besonders bemerkbar. Daher sei es dringend geboten, die zahnärztliche Versorgung für immobile Patienten zu verbessern. Mit dem Pilotprojekt mobiler Behandlungseinheiten im Augustenstift und in den Sozius-Pflegeheimen in Schwerin, das die Zahnärztekammer mit Unterstützung des Sozialministeriums initiiert hat, beschreite Mecklenburg-Vorpommern neue Wege.

Dieses Projekt wird im Rahmen eines Versorgungsforschungsansatzes von der Uni Greifswald wissenschaftlich ausgewertet. Erste Zwischenergebnisse der Evaluation zeigten, dass bei der Hälfte der bereits untersuchten Patienten der Einsatz einer mobilen Behandlungseinheit erforderlich war. Bei 70 Prozent der Betroffenen ist ein Transport in eine Zahnarztpraxis kaum möglich. Fast die Hälfte der Zeit für die Betreuung solcher Patienten muss für die Vor- und Nachbereitung durch das zahnärztliche Behandlungsteam aufgewendet werden. Oesterreich kündigte an, dass zum Ende des Jahres eine umfassende Analyse vorgestellt werde. „Mit dem Pilotprojekt leisten wir einen wichtigen Beitrag aus den Erfahrungen des Versorgungsalltags heraus zur weiteren politischen Entscheidungsfindung. Es wird dann an den Krankenkassen und der Gesundheitspolitik liegen, Schritte einzuleiten, um die Situation nachhaltig zu verbessern.“

„Ein Zahnarzt ist immer auch ein Arzt “, betonte Prof. Wilhelm Kirch von der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden. Allgemeinmedizinische Erkrankungen wirkten sich auf den Zahn-, Mund- und Kieferbereich genauso aus wie umgekehrt. Zudem könnten allgemein-medizinische Erkrankungen zu Komplikationen oder besonderen Vorkehrungen bei der zahnärztlichen Behandlung führen. Als Beispiel einer Komplikation berichtete Kirch von einem 46-jährigen Patienten mit einem angeborenen Herzfehler, der nach einer Zahnsteinentfernung eine bakterielle Endokarditis (Herzklappenentzündung) bekommen hat. Er wurde mit Symptomen wie Fieber, Lähmungen und Hirnabszess in die Klinik eingeliefert und musste 49 Tage lang stationär behandelt werden. Bei Patienten mit einem solchen Risiko seien entsprechende Vorkehrungen bei zahnärztlicher Behandlung, wie die Einnahme von Antibiotika, zu treffen. Hier sei der Zahnarzt auf entsprechende Informationen des behandelnden Arztes angewiesen.

„Verfeinerte Techniken und neue OP-Methoden zeichnen die Zahnheilkunde aus, die sich rasant entwickelt hat“, sagte Prof. Wolfgang Sümnig, Stellvertretender Direktor der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und Wissenschaftlicher Leiter des Zahnärztetags 2009. Ebenso verhalte es sich bei der Implantologie und der Implantatchirurgie. „Wo wir früher zahnerhaltende Operationen mit nicht immer sicherem Erfolg durchgeführt haben, haben wir heute mit der Implantologie eine deutliche Verbesserung hinsichtlich weiterer und sicherer Alternativen. Zahnmediziner müssen verstärkt abwägen, welche Möglichkeiten der operativen Versorgung auch unter Einbezug der Implantologie zum Einsatz kommen – ist Zahnerhaltung noch möglich oder ist das Implantat angezeigt“, so der Experte.

Früher war man mit 65 Jahren zahnlos, und eine totale Prothese war das Mittel der Wahl. Heute böten Implantate nicht nur die Möglichkeit, rechtzeitig Lücken zu schließen, sondern verbesserten erheblich die Lebensqualität bei zahnlosen Patienten. Deutschlandweit wurden in diesem Jahr bereits eine halbe Million Implantate gesetzt. In Mecklenburg-Vorpommern sind im Landesverband der Deutschen Gesellschaft für Implantologie rund 60 Zahnärzte organisiert.

Quelle: DZW Die Zahnarzt Woche Zahnmedizin kompakt www.dzw.de

24.09.2009



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