• Neues zum Thema Parodontologie

Neues rund um das Thema Parodontologie

Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Parodontologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:


Eine lokale Antibiotikagabe ist meistens ausreichend

Ziel dieser gemeinsam von Zahnmedizinern und Kardiologen durchgeführten Studie war es, zu untersuchen, ob bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit häufiger bestimmte Parodontitiserreger oder eine schwerere Form der Parodontitis nachzuweisen sind als bei herzgesunden Kontrollpersonen.

Festgestellt wurde, dass die Gesamtmenge der im Mund befindlichen Bakterien bei Herz-Kreislauf-Patienten signifikant höher ist als bei gleichaltrigen Kontrollgruppen. Als Hauptvertreter der Parodontitiserreger gelten die Bakterien Actinobacillus actinomycetemcomitans, Tannerella forsythensis, Porphyromonas gingivalis und Prevotella intermedia.

Zwar sind chronische Infektionen jeder Art, also auch Entzündungen des Zahnfleischs, bereits seit längerem als Trigger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt, allerdings war man bisher davon ausgegangen, Antibiotika müssten in solchen Fällen systemisch verabreicht werden. Die Forschergruppe fand jetzt heraus, dass die mikrobiologische Gesamtbelastung mit Parodontitiskeimen sowie insbesondere die Konzentration von Actinobacillus-actinomycetemcomitans-Keimen in der Zahnfleischtasche eine größere Bedeutung als potenzielle Risikofaktoren haben als der klinische Parameter CPITN (Community Periodontal Index of Treatment Needs).

Daraus schlussfolgern die Autoren, dass die lokale Behandlung mit Antibiotika vielversprechender ist als die bislang favorisierte systemische Verabreichung. Die Therapieempfehlung umfasse daher neben Ausschabungen („Kürettagen“) lokale Gaben („Instillationen“) von Antibiotika, wie Dr. Nathalie Khuseyinova aus Heidelberg, eine der Autorinnen der Studie, berichtete. Ein Zusammenhang zwischen Taschentiefen an den Zähnen und Erkrankungsrisiko konnte nicht nachgewiesen werden.

(Spahr A, Khuseyinova N, Klein E, Boeckh C, Muche R, Rothenbacher D, Hoffmeister A, Koenig W. Periodontal Infections and Coronary Heart Disease: Role of Periodontal Bacteria and Importance of Total Pathogen Burden. The Coronary Event and Periodontal Disease [Corodont] Study. Arch Intern Med 166 [2006] 554-559)

Quelle: www.dzw.de

14.10.2009



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