• Neues zum Thema Parodontologie

Neues rund um das Thema Parodontologie

Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Parodontologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:


Eiweißreiche Kost mit niedrigem Glykämischem Index wirkt gegen Jojo-Effekt

Die Ergebnisse einer großen europäischen Ernährungsstudie weisen darauf hin, dass eine proteinreiche Ernährung mit magerem Fleisch, fettarmen Milchprodukten, Hülsenfrüchten und wenig raffinierten Stärkeprodukten dem Jojo-Effekt entgegenwirkt. An der von der EU mit 14,5 Millionen Euro geförderten Diogenes (Diet, Obesity, and Genes)-Studie sind acht europäische Forschungszentren beteiligt, darunter das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE).

Die Diogenes-Studie wird von Wim Saris vom Maastricht University Medical Centre in den Niederlanden koordiniert. Arne Astrup von der Faculty of Life Sciences der Universität Kopenhagen in Dänemark koordiniert den Ernährungsstudienteil. Die Wissenschaftler publizierten ihre Daten im New England Journal of Medicine („Diets with High or Low Protein Content and Glycemic Index for Weight-Loss Maintenance“, Meinert Larsen T, Dalskov SM, van Baak M, Arne Astrup et al. for the Diet, Obesity, and Genes (Diogenes) Project; New England Journal of Medicine, published online 25. November 2010).

Vielen Erwachsenen und auch Kindern fällt es schwer, ihr Gewicht im Normalbereich zu halten und eine übermäßige Gewichtszunahme zu verhindern. Nach Diäten nehmen die meisten schnell wieder zu und bringen sogar mehr Pfunde auf die Waage als vorher. Dieser Effekt ist auch als Jojo-Effekt bekannt.

Im Rahmen der Diogenes-Studie haben Wissenschaftler des DIfE unter der Leitung des Ernährungsmediziners Andreas Pfeiffer untersucht, welche Ernährungsfaktoren für eine Gewichtszunahme eine Rolle spielen. Ziel der Studie ist es, bestmögliche Ernährungsempfehlungen von ihren Ergebnissen abzuleiten.

Insgesamt nahmen 772 europäische Familien mit 938 übergewichtigen Erwachsenen und 827 Kindern teil. Zu Beginn der Diogenes-Studie mussten die übergewichtigen, erwachsenen Studienteilnehmer mithilfe einer achtwöchigen Reduktionsdiät (800 Kilokalorien pro Tag) zunächst abnehmen. Von den 938 Studienteilnehmern beendeten 773 diese Gewichtsreduktionsphase. Durchschnittlich verloren die Teilnehmer dabei etwa 11 Kilogramm Körpergewicht. Im folgenden Interventionsteil der Studie musste dann die gesamte Familie eine von fünf vorgegebenen Diäten für einen Zeitraum von sechs Monaten einhalten, die per Zufallsprinzip ausgewählt wurde. Zur Auswahl standen:

• • eine Kost mit erhöhtem Eiweißanteil (25 Prozent Eiweißanteil) und niedrigem Glykämischem Index, • • eine Kost mit erhöhtem Eiweißanteil und hohem Glykämischem Index, • • eine Kost mit normalem Eiweißanteil (13 Prozent Eiweißanteil) und niedrigem Glykämischem • Index, • • eine Kost mit normalem Eiweißanteil und hohem Glykämischem Index. Bei der fünften Diät handelte es sich um eine „Kontroll-Diät“, die sich an den bestehenden Ernährungsempfehlungen orientierte.

Während der Studie unterstützten und berieten Ernährungswissenschaftler die Familien. Zudem sammelten die Forscher Blut- und Urinproben der Studienteilnehmer. Von den ursprünglich 773 Teilnehmern beendeten 558 Teilnehmer die sechsmonatige Diätphase. Dies entspricht einer Erfolgsrate von ca. 72 Prozent. In den Gruppen, die die proteinreichen und niedrig-glykämischen Kostformen verfolgten, gab es weniger Studienaussteiger als in den Gruppen, deren Diäten einen dreizehnprozentigen Proteinanteil und einen hohen Glykämischen Index aufwiesen.

Nach der Gewichtsreduktionsphase stieg innerhalb der nächsten sechs Monate das durchschnittliche Körpergewicht nur in der Gruppe signifikant wieder an, die eine Ernährungsform mit einem hohen Glykämischen Index und mit einem niedrigen Proteinanteil verfolgte. Das Gewicht erhöhte sich hier durchschnittlich um 1,67 Kilogramm. Am günstigsten war die Kombination von niedrigem Glykämischem Index und hohem Proteinanteil. In dieser Gruppe war auch noch nach sechs Monaten kein Jojo-Effekt zu beobachten.

„Die Diogenes-Studie zeigt, dass die gegenwärtigen Ernährungsempfehlungen nicht ideal sind, um einer erneuten Gewichtszunahme übergewichtiger Personen vorzubeugen“, sagt Andreas Pfeiffer, Leiter der Abteilung Klinische Ernährung am DIfE. „Eine Kostform mit einem etwas höheren Proteinanteil als der, der derzeit empfohlen wird, und einem niedrigen Glykämischen Index, erleichtert es übergewichtigen Personen nach einer Reduktionsdiät, ihr vermindertes Körpergewicht längerfristig beizubehalten. Zudem scheint es den Studienteilnehmern leichter zu fallen, ihre Ernährungsweise dauerhaft auf eine solche Kostform umzustellen“, erklärt Pfeiffer.

Quelle: www.dzw.de

17.12.2010



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